Ausbildungsplätze verdoppelt

Gut aufgestellt für den kommenden Wettbewerb

Zu einem gemeinsamen Gespräch kamen heute angehende Schornsteinfeger, Vertreter ihres Landesinnungsverbandes sowie ihre Lehrlingswarte der sechs Innungen mit Staatsekretär Dr. Walter Döllinger im Düsseldorfer Arbeitsministerium zusammen. Hintergrund des Gesprächs waren vor allem die Anstrengungen des Schornsteinfegerhandwerks, den eigenen Fachkräftenachwuchs zu sichern. Sie waren von dem Erfolg gekrönt: Die Zahl der neuen Ausbildungsplätze in der Branche wurden gegenüber den Vorjahren fast verdoppelt.

„Die Schornsteinfeger haben die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt: Auf der einen Seite der demographische Wandel, der künftig die Suche nach qualifizierten Fachkräften erschweren wird – auf der anderen Seite auch den zusätzlichen Bedarf an eben diesen Mitarbeitern, die sich auch in neuen Arbeitsfeldern bewegen werden“, sagte der Staatssekretär. Damit nahm er Bezug auf die veränderte Rechtslage, nach der das Schornsteinfegerhandwerk für den Wettbewerb geöffnet und das Nebentätigkeitsverbot aufgehoben wird. Letzteres wird zu einer Erweiterung des Angebotsspektrums der Schornsteinfeger auf andere Arbeitsfelder, wie beispielsweise die Energieberatung, führen.

In Zukunft werden die Männer und Frauen in der traditionellen schwarzen Arbeitskleidung nicht mehr nur auf klassische Schornsteinfegertätigkeiten beschränkt sein. „Diesem neuen anspruchsvollen Berufsbild muss mit entsprechend gut ausgebildetem Nachwuchs begegnet werden“, sagte Döllinger.

Der Schornsteinfegerverband erarbeitet aktuell gemeinsam mit der Fachhochschule Gelsenkirchen einen dualen Studiengang. Künftig wird dann eine Berufsausbildung zum Schornsteinfeger parallel zu einem Studium angeboten. Nach insgesamt vier Ausbildungsjahren haben die Nachwuchs- Schornsteinfeger dann zwei Abschlüsse in der Tasche. Die ersten Studierenden sollen schon 2010 beginnen – höchste Zeit also, auch Schulabgänger mit Fachhochschulreife darüber zu informieren. „Die Anstrengungen des Schornsteinfegerhandwerks sind beeindruckend und zeugen von Verantwortungsbewusstsein und Weitsicht“, sagte Döllinger. „Hier erschließen sich künftig ganz neue berufliche Chancen für junge Menschen“.